Seit Jahrhunderten prägten Streuobstwiesen mit verschiedenen Obstbäumen das Ortsbild unserer Dörfer. In den letzten Jahrzehnten mussten leider viele dieser Lebensräume neuen Wohn – und Gewerbegebieten oder intensiv bewirtschafteten, landwirtschaftlichen Flächen Platz machen.
Das ist ein großer Verlust, denn Streuobstwiesen schenken nicht nur uns Menschen ihr köstliches und gesundes Obst, sondern sie schaffen mit ihren Wildblumen Gehölzen und Früchten auch vielen Tieren einen Lebensraum, Nahrung und Unterschlupf. Obstbaum und Wiese - natürlich ungespritzt und ohne Kunstdünger - diese Kombination ist die Ursache für eine bunte Artenvielfalt, heutzutage wegen der stark abnehmenden Biodiversität wichtiger denn je. Ob Insekten, Vögel, Fledermäuse, Bilche und Viele mehr - mit ihrer Artenvielfalt übertreffen Streuobstwiesen monotone, mit Spritzmittel und Dünger behandelte Obstplantagen um ein Mehrfaches. In unseren Supermärkten finden wir heute nur noch max. 10-12 Apfelsorten, die vorrangig auf Aussehen, Größe und Haltbarkeit hin gezüchtet werden, der Geschmack spielt eine Nebenrolle. Auf Streuobstwiesen hingegen sind noch alte Obstsorten zu finden, die vielleicht nicht immer so eine perfekte Optik haben, deren gesunde Inhaltsstoffe und individueller Geschmack aber jedes Einheitsobst aus Plantagen weit hinter sich lassen und auch oft für Allergiker verträglich sind.
Zur Förderung der Artenvielfalt legte die Gemeinde Putzbrunn auf Anregung und Mitarbeit des Ortsleitbildes / der Agenda 21 auf einem Gelände am Nietweg eine neue Streuobstwiese an. Im November 2019 wurden bereits 9 Obstbäume (alte Apfelsorten, eine Quitte und ein Walnussbaum), sowie diverse Gehölze für einen Heckenrandbereich gepflanzt. Die Aussaat von Wildblumen wird im Frühjahr 2020 folgen.
Aus diesem Anlass zeigt die Ortsgruppe des BUND Naturschutz ab dem 12. Feb. 2020 die
Ausstellung „Streuobstwiesen - Paradiese aus Menschenhand“ im Rathaus in Putzbrunn
Eröffnung : Mittwoch, den 12. Feb. 2020 um 17 Uhr im Rathausfoyer.
Die Ausstellung zeigt auf 13 großformatigen Roll-Ups mit Text und wunderschönen Fotos die geschichtliche Entwicklung, die Bedeutung und die biologische Vielfalt von Streuobstwiesen, gibt auch Tipps zur Anlage und Pflege. Sie ist bis 28. Feb. 2020 täglich zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.
Die Ortsgruppe des BUND Naturschutz pflegt und betreut bereits seit 20 Jahren eine Streuobstwiese in Hohenbrunn. Hier wachsen überwiegend alte Apfelsorten, ein Imkerwagen mit Bienenstöcken sorgt für die Bestäubung. Im Herbst findet dort jeweils das bei Groß und Klein beliebte Apfelfest mit Ernte, Saftverkostung und Verkauf statt.